Es gibt viele glückliche KünstlerInnen, die von sich sagen können, sie ziehen Inspiration aus jeden Moment ihres Lebens. Jeder Spaziergang, jedes Gespräch... alles kitzelt die Kreativität und lässt die Farben der Gedanken sprudeln.
Tja, bei mir nicht. Es gibt sogar Zeiten, da fühlen sich meine Kreativitätswindungen an, als hätten sie Schnupfen. Sie schmoddern aus der Nase, haben Kopfschmerzen und bleiben lieber im Bett. Dieser Zustand kann sogar wochenlang anhalten und sich zu wahren Blockaden ausarbeiten. Ohne eine Ziel oder Projekt ist da nichts zu wollen. Ich kann durchaus stundenlang auf Stifte starren. Ich habe es ausprobiert.
Wenn ich mir lang genug selbst Leid getan habe, hilft nur ein ordentlicher Arschtritt, um da wieder in die Gänge zu kommen.
Das kann folgenderweise aussehen: Ist gerade kein Kundenauftrag da, um in Wallung zu geraten, muss eine eigene Aufgabenstellung her. Dafür helfen tatsächlich die Erfahrungen aus dem Studium. Niemals wieder hat man für eine Aufgabe so viel Zeit, wie im Studium. Rückblickend habe ich diese Möglichkeit als Student nie auch nur ansatzweise ausgeschöpft. Aber das Alter und die Weisheit...Na ihr wisst ja.
Nach der Aufgabenstellung folgt die Recherchezeit. Da sollte man sich aber auch nicht verzetteln. Pinterest, Instagram und Google fressen deine Lebenszeit. Hier ist auch wichtig, sich Dinge und Themen zu suchen, die einem Spaß machen, aber auch fordernd genug sind und die Wohlfühlzone erweitern.
Ein Beispiel der vergangenen Jahre: Wildbienen und der Übergang zur Insektenthematik.
Insekten, im Speziellen, haben mich als Objekte interessiert. Aber nicht mehr. Manche Käfer waren halt hübsch. Die Krefelder Studie zum Insektensterben und das bayrische Volksbergehren waren dann ausschlaggebenden Faktoren, dass ich dann doch mal ein Buch in die Hand nahm.
Inspiration bedeutet für mich Arbeit. Wenn ich mich nicht meinen inneren Schweinehunden stelle und mich Themen widme, die Neuland für mich sind, dann wird das nix. Dann fallen mir keine Geschichten ein, dann entwickelt sich keine Obsession.
Das folgende Video zeigt diesen Prozess mit der Figur Motterella, die mich die ersten drei Monate dieses Jahres begleitet hat.
Wer mich zur Zeit im Kleinen unterstützen mag, den begrüße ich recht herzlich auf meinem Patreon-Account:
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